In unserer globalisierten Welt werden spezifische Kompetenzen benötigt, um effektiv, konfliktfrei und über Sprachgrenzen hinweg zusammenzuarbeiten. Die Vermittlung zwischen Sprachen wird genauso wichtig wie die Vermittlung einzelner Sprachen.
In unserer mehrsprachigen Gesellschaft ist eine methodisch-didaktische Auseinandersetzung mit der Vermittlung zwischen Sprachen genauso wichtig, wie die Vermittlung einzelner Sprachen. Um Schülerinnen und Schüler auf die erfolgreiche Bewältigung von mehrsprachigen Kommunikationssituationen vorzubereiten und ein Bewusstsein für Diversität zu entwickeln, bieten das im Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GeR) erläuterte Mediationskonzept und eine Translanguaging-Pädagogik hilfreiche Ansätze für Lehrkräfte in Österreich.
Das Mediationskonzept und eine Translanguaging-Pädagogik sind wertvolle Ansätze in einem multilingualen Lernkontext, um
- Schülerinnen und Schüler auf die erfolgreiche Bewältigung von mehrsprachigen Kommunikationssituationen vorzubereiten und
- ein Bewusstsein für Diversität zu entwickeln.
Beide pädagogischen Ansätze beinhalten:
- ein holistisches Verständnis von Mehrsprachigkeit, d.h. alle in der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler präsenten Sprachformen sind wertvolle Ressourcen.
- die Nutzung des gesamten sprachlichen Repertoires der Schülerinnen und Schüler.
Was bedeutet Mediation?
Mediation ist ein wertvolles Instrument für eine gelingende sprach- und kulturübergreifende Kommunikation. Sie wird im Begleitband zum Gemeinsamen Europäischen referenzrahmen für Sprachen (GeR) als integrative Kompetenz definiert, die Rezeption, Produktion und Interaktion verbindet.
Dabei geht es um eine soziale Handlung, die darauf abzielt, Brücken zu bauen, Bedeutung zu konstruieren und neue Informationen weiterzugeben. Sie umfasst drei Gruppen von Aktivitäten:
Mediation fördert gezielt die Verständigung zwischen verschiedenen Sprachen. Im Sprachenunterricht ist sie besonders dann hilfreich, wenn die Erst- oder Herkunftssprachen der Schüler/innen einbezogen werden können – etwa zur Sicherung des Verständnisses oder zur Schaffung authentischer Kommunikations- und Mediationssituationen. Dadurch werden die sprachlichen Kompetenzen aller Lernenden wertgeschätzt, was wiederum motiviert.
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Was bedeutet Translanguaging?
Translanguaging orientiert sich an Kommunikationspraxen mehrsprachiger Personen und sensibilisiert für den Gebrauch von Sprachen in verschiedenen Kontexten.
Neben Sprachvergleichen, dem Einbezug mehrsprachiger Materialien und der Nutzung verschiedener Arbeitssprachen im Unterricht, setzen sich Schüler/innen auch mit Themen wie Sprachverwendungen, Sprachgeboten, Sprachverboten, dem Zusammenhang von Sprachen und Macht o.ä. auseinander. Translanguaging ist also nicht nur eine sprachliche Praxis, sondern eine Praxis schulischen und außerschulischen sprachlichen Lernens.
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Wie unterstützt das ÖSZ Lehrpersonen bei der Umsetzung von Mediations- und Translanguagingaktivitäten im Unterricht?
- ÖSZ-Moodle-Plattform, die mit neuen Materialien laufend erweitert wird
- Kurze Videos zur Erklärung der zentralen Themen
- Unterrichtssequenzen zur praktischen Umsetzung von Mediationsaktivitäten für Englisch und für die romanischen Sprachen (derzeit in Bearbeitung)
- FAQ für Lehrpersonen