In den Medien, im Alltag, im Klassenzimmer: Die englische Sprache ist allgegenwärtig. Ein früher Einstieg in die Fremdsprache ist seit Langem auch in der Grundschule eine Selbstverständlichkeit.
Mit dem Lehrplan 2023/24 ist der kompetenzorientierte Englisch-Unterricht ab der dritten Schulstufe zu einem Pflichtfach geworden.
Ziel des neuen Lehrplans ist es, den Fremdsprachenunterricht kompetenzorientiert nach dem GeR zu gestalten, stärker im Schulalltag der Volksschule zu verankern und die Schülerinnen und Schüler gut auf den Übergang in die Sekundarstufe vorzubereiten. Die Fremdsprache soll in unterschiedlichen Gegenständen zum Einsatz kommen und kontinuierlich und niederschwellig vermittelt werden. Dabei wird auf die sprachlichen Voraussetzungen, Vorerfahrungen und Interessen der Schülerinnen und Schüler eingegangen. (Kommentar zum VS-Lehrplan, S.2.)
Kompetenzorientiert Englisch unterrichten
Kompetenzorientierung bedeutet, schrittweise sprachliche Kompetenzen bei den Lernenden zu entwickeln und zu üben.
Dieses Ziel sollen Lehrpersonen schon bei der Unterrichtsplanung vor Augen haben. Das Erlernen von Wortschatz ist wichtig, aber Sprachhandlungen (z.B. um etwas bitten können) stehen im Fokus.
Durch die Kompetenzorientierung ändert sich der Blick auf das sprachliche Lernen:
- Lernen wird als aktiver, selbstgesteuerter Prozess begriffen
- Aufgaben sind handlungs- und anwendungsorientiert
- Lernziele werden klar kommuniziert
Als Lernbegleiter/in unterstützt die Lehrperson Kinder beim selbstorganisierten Arbeiten.
CLIL – Using English
in all subjects
Eine stärkere Gewichtung des Fremdsprachenunterrichts bei gleicher Unterrichtszeit (eine Wochenstunde) bedeutet für Lehrpersonen, dass Englisch auch in anderen Gegenständen einzusetzen ist (vgl. Lehrplan).
Eine Möglichkeit, dieser Herausforderung zu begegnen, ist CLIL. Die Abkürzung CLIL steht für Content and Language Integrated Learning.
Dieser Bildungsansatz kombiniert das Lernen einer Fremdsprache mit fachlichen Inhalten. Die Sprache wird vom Unterrichtsinhalt zum Unterrichtsmedium, wodurch Lernende sich neben grundlegenden Sprachfertigkeiten auch erstes bildungssprachliches Fachvokabular aneignen.
Konkrete Beispiel dafür wären die Erarbeitung des kleinen Einmaleins auch in englischer Sprache oder Informationen über „Jobs“ erfassen zu können. Durch CLIL wird Englisch in unterschiedlichen Kontexten verwendet und Schüler/innen kommen häufiger mit der Sprache in Kontakt.
Englisch unterrichten in der Grundschule
Das ÖSZ unterstützt mit folgenden Materialien:
- Fortbildungsvideos und Praxisbroschüren
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die CLIL-Sammlung „Welcome to school“ mit Unterrichtsskizzen
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Kompetenzorientierte Aufgabenbeispiele (für E, SU, M, BuS, Musik, Kunst und Gestaltung/BE)
Vernetzung und Implementierung
Claudia Mewald – Expertin für Englisch in der Grundschule und Lehrende an der PH Niederösterreich – initiierte das Netzwerk EPIS (English in Primary School), das 2023 drei Bundesseminare zur Implementierung des neuen Lehrplans für Lebende Fremdsprache und zu CLIL durchführte. Dabei konnten Teilnehmende auch Einblick in aktuelle ÖSZ-Materialien erhalten.