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Im Fokus

Sommerzeit und Leichtigkeit: Fun Facts zum Thema Sprachen

Wir finden: Der Alltag ist oft schwer genug und vieles, was gerade passiert, lässt sich kaum in Worte fassen. Es macht uns sprachlos und fassungslos. Trotzdem oder vielmehr gerade deshalb sind Momente der Unbeschwertheit unerlässlich. Um Kraft zu tanken und für ein paar Minuten abzuschalten und auszusteigen aus den Mühen der Ebene in die (un-)erträgliche Leichtigkeit des Seins. Und wann, wenn nicht im Sommer, wäre der ideale Zeitpunkt für kleine Eskapaden aus dem Tanderlan des Alltagstrotts?

Ein Beitrag von Karin Weitzer

 

Im Fokus - 18. Juni 2025

Wir haben ein Sammelsurium an Kuriositäten und Anekdoten rund um die wunderbare Welt der Sprachen zusammengestellt. Dabei haben wir uns bemüht, sorgfältig zu recherchieren und verlässliche Fakten zu präsentieren. Wenn wir dennoch irgendwo einem Mythos aufgesessen sind, oder wenn Sie weitere Fun Facts haben, die Sie gerne in dieser Sammlung sehen würden, kontaktieren Sie uns gerne. Ansonsten bitten wir Sie, hie und da Ihr „Fact“-Auge zugunsten des „Fun“-Auges großmütig zuzudrücken. 
Viel Spaß beim Lesen und einen schönen Sommer!

 

Wussten Sie eigentlich schon, dass

 

  • es zwischen 6000 und 7000 Sprachen auf der Welt gibt, die von rund acht Milliarden Menschen in 195 von den Vereinten Nationen anerkannten unabhängigen Staaten gesprochen werden?

 

  • die UNESCO davon ausgeht, dass von den 6000 bis 7000 Sprachen, die heute weltweit gesprochen werden, die Hälfte vom Verschwinden bedroht sei. Im „Atlas der gefährdeten Sprachen“ sind jene Sprachen gelistet, die „potentiell gefährdet“ (vulnerable), „gefährdet“ (definitely endangered), „ernsthaft gefährdet“ (severely endangered) oder „moribund“ (critically endangered) sind.

 

  • es etwa 225 indigene Sprachen in Europa gibt? Das sind nur rund 3 % aller Sprachen weltweit. Allein in Nigeria gibt es mit 500 Sprachen doppelt so viele wie in ganz Europa.

 

  • allein die Europäische Union (EU) 24 Amtssprachen zählt, was die Vielfalt der Kulturen ihrer Mitgliedstaaten widerspiegelt?

 

  • die meisten Sprachen in Asien und Afrika gesprochen werden?

 

  • mindestens die Hälfte der Weltbevölkerung zwei- oder mehrsprachig ist? Schätzungen zufolge sind es sogar zwischen 60 und 75 Prozent.

 

  • es über 200 Kunstsprachen – manchmal auch “conlangs” genannt, also constructed languages, konstruierte Sprachen – gibt? Solche Sprachen wurden seit dem 17. Jahrhundert vor allem von Philosophen entwickelt. Moderne Kunstsprachen sind etwa das Elbische, Klingonisch, Na’vi und Dothraki. Während manche Kunstsprachen sich an keiner natürlichen Sprache orientieren (beispielsweise Klingonisch), entlehnen andere ihr lexikalisches Material aus natürlichen Sprachen und passen dieses dann zu einem gewissen Grad an ein bestimmtes System an. Auf diese Herangehensweise griffen auch die Schöpfer der sogenannten Plansprachen wie Esperanto oder Volapük zurück. Diese Kunstsprachen wurden bewusst geschaffen, um internationale Kommunikation zu erleichtern.

 

  • Sprachen im Durchschnitt 50.000 Wörter oder mehr haben, aber der Einzelne nur einen Bruchteil des gesamten Wortschatzes kennt und nutzt? Man nimmt an, dass Arabisch mehr als 12 Millionen Wörter hat und damit die größte Makrosprache ist. Je nach Quelle und Zählweise verfügt Deutsch über knapp 500.000 Wörter und zählt damit ebenfalls zu den Sprachen mit den meisten Wörtern weltweit.

 

  • Kleinkinder im ersten Lebensjahr eine Vielzahl vokalischer Laute äußern? Etwa im Alter von einem Jahr sprechen sie die ersten verständlichen Wörter. Im Alter von drei Jahren bilden sie komplexe Sätze, und mit fünf Jahren kennt ein Kind bereits mehrere tausend Wörter.

 

  • die ältesten Sprachen mit schriftlichen Zeugnissen Hebräisch, Sanskrit, Sumerisch und Baskisch sind?

 

  • Rotokas, eine Sprache, die in Papua-Neuguinea gesprochen wird, mit nur 11 Buchstaben das kürzeste Alphabet hat?

 

  • Khmer, eine Sprache, die in Kambodscha gesprochen wird, mit 74 Buchstaben das längste Alphabet hat?

 

  • nicht nur wir Menschen in anderen Ländern eine andere Sprache sprechen, sondern offensichtlich auch Tiere? So hat jede Sprache ihre eigenen Wörter, die die Geräusche der Tiere beschreiben: Die französische Katze schnurrt beispielsweise „ron-ron“, die englische „purr-purr“. Und während der Hahn bei uns „kikeriki“ ruft, weckt er die Menschen in Frankreich mit „cokeriko“, in China mit einem „ooohoo“ und in England mit „cock-a-doodle-doo“. Bei uns macht die Ente „quak-quak“, in Rumänien „mac-mac-mac“, in Frankreich „coin-coin“. In Island sagt eine Ente „bra-bra“, in Tschechien „kác-kác“, in Dänemark kurz „rap“. Die russische Ente hört sich mit ihrem „krja-krja“ für uns eher wie ein Rabe an. Und in unseren Ohren besonders komisch klingt die estländische Ente mit ihrem „prääks-prääks“ (Quelle: http://edl.ecml.at/LanguageFun/Animalsounds/tabid/3112/language/de-DE/Default.aspx ).

 

  • selbst Lautmalereien – so natürlich sie auch klingen mögen – längst nicht überall gleich sind? Sprecher:innen des Englischen sagen “snip snip”, wenn sie das Geräusch einer schneidenden Schere nachahmen wollen, während Japaner:innen das “chocki chocki” nennen und die Deutschen “schnipp-schnapp”. Autohupen in der Türkei machen “düt düt” statt dem englischen “beep beep” oder dem deutschen “tuut-tuut”, und koreanische Eisenbahnen machen “chik chik pok pok”, während sie sich auf Englisch wie “chugga chugga choo choo” anhören. (Quelle: https://www.ef.de/blog/language/10-kuriose-fakten-uber-sprachen/)

 

  • man ein Wort, das rückwärts buchstabiert ein anderes erzeugt, ein „Mordnilap“ (rückwärts gelesen: Palindrom) nennt? Beispiele für Mordilaps sind Regal - Lager, Nebel - Leben. Palidrome hingegen sind Wörter, die vor- und rückwärts gelesen gleich sind, z.B. Otto, Reliefpfeiler, Lagerregal, Reittier, Rentner. Der längste – zugegebenermaßen etwas künstlich wirkende – Palindrom-Satz im Deutschen ist: „Geist ziert Leben, Mut hegt Siege, Beileid trägt belegbare Reue, Neid dient nie, nun eint Neid die Neuerer, abgelebt gärt die Liebe, Geist geht, umnebelt reizt Sieg“. Er enthält 27 Wörter mit insgesamt 131 Buchstaben.

 

  • es auf der Welt viele verschiedene Gebärdensprachen gibt? Gebärdensprachen haben sich in verschiedenen Ländern genauso eigenständig entwickelt wie gesprochene Sprachen. Manchmal sind sich Zeichen ähnlich, manchmal nicht. Es gibt sogar Akzente in den Gebärdensprachen: Akzente lassen sich durch unterschiedliche Gebärdenstile ausdrücken, etwa langgezogene, ausholende Gebärden für das typische Südstaaten-Englisch in den USA.

 

  • das kleine Wörtchen "Häh?" in vielen Ländern der Welt fast gleich gesprochen und verstanden wird? Es klingt nicht besonders schön und auch nicht besonders höflich. Aber: In 31 von Sprachwissenschaftler:innen untersuchten Sprachen von Englisch über Mandarin bis hin zu Murriny Patha, einer Sprache der Aborigines, gebrauchen Menschen einen ähnlichen Laut, um ihrem Gegenüber zu signalisieren, dass sie ihn nicht verstanden haben.

 

  • Zwei- oder Mehrsprachigkeit viele Vorzüge hat? Sie erleichtert das Erlernen weiterer Sprachen, schärft das Denkvermögen und fördert Kontakte mit anderen Menschen und ihren Kulturen und laut einiger Studien sind mehrsprachige Menschen sogar weniger gefährdet, an Demenz zu erkranken.

 

  • Sprachen miteinander verwandt sind wie die Mitglieder einer Familie? Die meisten europäischen Sprachen gehören zur großen indoeuropäischen Sprachfamilie. Die uralische Sprachfamilie ist eine weitere bedeutende Sprachgruppe Europas, zu der beispielsweise Finnisch, Estnisch und Ungarisch gehören. Die türkische Sprachfamilie ist im Vergleich zur indogermanischen und uralischen kleiner, spielt aber dennoch eine bedeutende Rolle in der europäischen Sprachlandschaft. Zu dieser Sprachgruppe gehören beispielsweise Türkisch, Aserbaidschanisch und Tatarisch.

 

  • die meisten europäischen Sprachen sich drei großen Gruppen zuordnen lassen: den germanischen, romanischen und slawischen Sprachen?

 

  • zu den germanischen Sprachen u. a. Dänisch, Norwegisch, Schwedisch, Isländisch, Deutsch, Niederländisch, Englisch und Jiddisch gehören?

 

  • Italienisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch und Rumänisch zu den romanische Sprachen gehören und dass diese in ost- und westromanische Sprachen gegliedert werden?

 

  • unter anderem Russisch, Ukrainisch, Weißrussisch, Polnisch, Tschechisch, Slowakisch, Slowenisch, Serbisch, Kroatisch, Mazedonisch, Bosnisch, Bulgarisch zu den slawischen Sprachen gehören?

 

  • die meisten europäischen Sprachen das lateinische Alphabet verwenden? In einigen slawischen Sprachen wird das kyrillische Alphabet benutzt. Griechisch, Armenisch, Georgisch und Jiddisch haben jeweils ein eigenes Alphabet.

 

  • das Baskische nach dem überwiegenden Urteil der einschlägigen Forschung mit keiner anderen bekannten Sprache verwandt und damit eine „isolierte“ Sprache ist?

 

  • man im Hebräischen und im Arabischen von rechts nach links schreibt und im Japanischen von oben nach unten (und dann von rechts nach links)?

 

  • es in den meisten Ländern Europas eine Reihe von Regional- oder Minderheitensprachen gibt, von denen einige auch Amtssprachen sind? In Österreich werden genießen die Volksgruppensprachen Ungarisch, Slowenisch, Burgenlandkroatisch, Tschechisch, Slowakisch und Romani gesetzlichen Schutz und Förderung.

 

  • die auf europäischem Gebiet am weitesten verbreiteten nichteuropäischen Sprachen Arabisch, Chinesisch und Hindi sind? Sie haben jeweils eine eigene Schrift.

 

  • in Russland (mit seinen 144 Millionen Einwohner:innen) eine große Zahl an Zahl von Sprachen gesprochen wird? Es sind zwischen 130 und 200, je nachdem, welche Kriterien angewandt werden. Dazu zählen z.B. Tatarisch, Baschkirisch, Tschuwaschisch, Tschetschenisch, Mordwinisch, Awarisch und Ossetisch.

 

  • allein in London etwa 300 Sprachen und Varietäten gesprochen werden?

 

  • Luxemburg drei Amtssprachen hat: Luxemburgisch, Deutsch und Französisch? In der Schule erfolgt der Unterricht zunächst auf Luxemburgisch, dann auf Deutsch. In den höheren Schulen wird dann Französisch verwendet. Da Portugiesen die größte Einwanderungsgruppe stellen, hört man auf Luxemburgs Straßen auch häufig Portugiesisch.

 

  • sich die isländische Sprache sich über ein Jahrtausend schriftlich kaum verändert hat, so dass alte Texte noch heute leicht verständlich sind? Man erklärt das mit der isolierten Lage des Landes. Die Isländer versuchen bis heute, Fremdwörter durch isländische Neuschöpfungen zu ersetzen. Zum Beispiel sagt man für "Computer" tölva, gebildet aus den isländischen Wörtern für Zahl und Wahrsagerin.

 

  • das Wort Kaffee aus dem Arabischen „qahwa“ stammt? „Qahwa“ wiederum ist vermutlich abgeleitet vom Namen der äthiopischen Provinz Kaffa. Der Ursprung des Kaffeeanbaus ist historisch nicht dokumentiert. Vieles stützt sich auf Legenden und Mythen. Fest steht jedoch, dass die Pflanzengattung Coffea im tropischen Afrika entstanden und erst mit menschlicher Hilfe auf andere Kontinente gelangt ist. Als Ursprungsgebiet des Arabicakaffees gilt das äthiopische Hochland.

 

  • es in den USA bis 2025 auf Bundesebene – anders als in manchen der 50 Bundesstaaten – keine offiziell festgelegte Amtssprache gab? Zwar ist Englisch die mit Abstand meistgesprochene Sprache in den USA und wird für die offizielle Kommunikation verwendet. Viele Behörden veröffentlich(t)en ihre Dokumente aber zum Beispiel auch auf Spanisch – nach Englisch die am zweithäufigsten gesprochene Sprache in den USA.

 

  • manche Sprachen über kulturelle oder kulinarische Eigenheiten mit Dutzenden von Synonymen verfügen? Das wohl berühmteste Beispiel sind die angeblich vielen unterschiedlichen Begriffe für Schnee in den Inuit-Sprachen– auch wenn diese Behauptung bei Linguisten höchst umstritten ist. Im Albanischen gibt es angeblich etwa 27 Wörter für Schnurrbart (eins davon ist “dirs ur” und beschreibt den ersten Flaum auf der Oberlippe eines Teenagers) und im Somalischen beziehen sich mutmaßlich ganz 43 Wörter auf Kamele. In Hawaii gibt es 108 Wörter, um eine Süßkartoffel zu beschreiben, 47 für Bananen und 200 für Regen. (Quelle: https://www.ef.de/blog/language/10-kuriose-fakten-uber-sprachen/). Da wir diese Behauptungen nicht belegen können, aber lustig finden, bitte wir Sie, hier das „Fact“-Auge zugunsten des „Fun“-Auges großmütig zuzudrücken.

 

  • der bekannte Zungenbrecher „Fischers Fritz…“ ursprünglich aus Dänemark kommt? Es ist erstaunlich wie ähnlich sich die dänische und die deutsche Variante sind: „Fisker Frits fisker friske fisk.“ / „Fischers Fritz fischt frische Fische.“

 

  • es auf der walisischen Insel Anglesey ein Dorf namens „Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch“ gibt, dessen Name stolze 28 Buchstaben umfasst? Zum Ausgleich befindet sich auf den Lofoten in der „einsilbige“ Ort „Å“.

 

  • kein deutsches Wort über mehr als fünf Vokale (zum Beispiel „Bioeier“ oder „Treueeid“) oder acht Konsonanten ("Angstschweiß" oder „Glückwunschschreiben“) hintereinander verfügt?

 

  • es nicht nur in der deutschen Sprache lange zusammengesetzte Wörter gibt (Stichwort „Donaudampfschifffahrtsgesellschaftskapitän“) sondern auch in vielen anderen Sprachen? Das für seine Prägnanz bekannte Englische kann etwas mit „pneumonoultramicroscopicsilicovolcanoconiosis“ und immerhin 45 Buchstaben aufwarten. Mit dem „Rinderkennzeichnungsfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz“ (79 Buchstaben) bleibt aber auch die deutsche Sprache im Spitzenfeld. Wobei: Das Gesetz (mit dem Kürzel "RkReÜAÜG") aus Mecklenburg-Vorpommern, das 1999 es als Schutz der Verbraucher vor der Rinderseuche BSE eingeführt worden war, wurde 2013 vom Schweriner Landtag aufgehoben.

 

  • das vermutlich längste Wort der Welt tatsächlich 189.819 Buchstaben hat? Es ist der ausgeschriebene Name der chemischen Verbindung von Titin (auch Connectin). Das gesamte Wort kann aufgrund von Platzmangel nicht angeführt werden, im Folgenden sind jedoch Wortanfang und -ende festgehalten: „Methionylthreonylthreonylglutaminylalanyl…isoleucin“. Wenn man das Wort vorliest, dauert das angeblich um die drei Minuten.

 

  • es sogar ein Wort für die Angst vor langen Wörtern gibt? Man nennt diese Angst “Hippopotomonstrosesquipedaliophobia”.

 

In diesem Sinne: Keine Angst vor langen Wörtern ... und Blog-Artikeln. Dieser jedenfalls endet hier mit einem Augenzwinkern.

Noch mehr spannende Sprachen-Fakten, Statistiken, Landkarten etc. finden Sie im weltweiten Sprachenverzeichnis Ethnologue. 

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