FORUM Minderheitenschulwesen 2025: Mitmachforschung - Volksgruppensprachen a(ttra)ktiv gestalten mit Citizen Science

geladene Stakeholder aus dem Minderheitenschulwesen
Was verstehen wir unter „Citizen Science“?
Bei Citizen Science geht es darum, eine Brücke zwischen interessierter Öffentlichkeit und (Sprach-)Wissenschaft zu schlagen. Bürgerinnen und Bürger werden aktiv in Projekte eingebunden: Sie tragen Daten bei und können bei der Analyse, Interpretation und sogar der Gestaltung von Forschungsfragen mitwirken.
Citizen Science, die derzeit noch vorrangig in den Naturwissenschaften verbreitet ist (z. B. jährliche Vogelzählung, „Zecken entdecken zu Forschungszwecken“), wird auch immer mehr in den Geisteswissenschaften angewendet. In den Sprachwissenschaften gibt es beispielsweise „Schnitzeljagden nach Schrift im Öffentlichen Raum“/ Linguistic Landscaping (z.B. Sparkling-Science-Projekt „Multilingual Spaces“, FWF-Projekt „IamDiÖ – Erforsche Deutsch in Österreich!“, Citizen-Science-Projekt „Die Sprach-Checker – So sprechen wir in der Neckarstadt“ des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache).
Die Grundidee ist: Forscherinnen und Forscher wollen die Sprachlandschaft (z.B. in einer bestimmten Region) untersuchen. Dafür benötigen sie Bilder von schriftlicher Sprache im öffentlichen Raum, wie beispielsweise von Geschäfts- oder Straßenschildern, Inschriften oder Sticker auf Fahrradständern. Jeder, der Lust hat, kann sich an der „Schriftsammlung“ beteiligen. Menschen gehen mit offenen Augen und einem Smartphone durch die „Sprachenlandschaft“, finden Schrift im öffentlichen Raum, fotografieren sie, laden das Foto in eine spezielle App und taggen dabei Standort, Sprache(n) und Zusatzinformationen. Und schon sind sie aktiver Teil der Forschungscommunity.
Wozu Citizen Science?
Citizen Science hat das Potenzial, eine neue Kultur der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit zu schaffen. Durch das gemeinsame Wirken unterschiedlichster Personen und Institutionen, durch gegenseitige Wertschätzung und Offenheit transformiert das Konzept die Art und Weise, wie Wissenschaft gedacht und gelebt wird: partizipativ, transparent, demokratiefördernd.
Citizen Science und Volksgruppensprachen – ein Match?
Ja, auf jeden Fall! Mehrsprachigkeit ist ein zentrales Thema für Bildung und Gesellschaft. Das gilt besonders in Regionen, in denen Minderheitensprachen präsent sind. Volksgruppensprachen spiegeln sich dort natürlich auch im öffentlichen Raum wider, etwa auf Straßenschildern oder Werbeflächen.
Und das Beste kommt zum Schluss: Eine aktive Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern in ein Citizen-Science-Projekt kann nicht nur zu Forschungszwecken, sondern auch zur Attraktivierung und Revitalisierung von Sprachen mit schwindender Sprecher:innenzahl genutzt werden. Oder aber zur Motivation von Kindern, Jugendlichen und künftigen Lehrpersonen.
Wie genau? Darüber wollen wir beim FORUM gemeinsam mit Frau Dr. Barbara Heinisch (Citizen Science Network Austria / Universität Wien) nachdenken.
Wir laden Sie herzlich ein, einen intensiven und anregenden Tag mit uns zu verbringen!
- Holen Sie sich aktuelle Informationen ab!
- Lernen Sie Initiativen und Projekte kennen!
- Bringen Sie Ihre Erfahrungen ein!
- Tauschen Sie sich mit Kolleginnen und Kollegen aus!
- Nehmen Sie sich Good-Practice-Beispiele und Impulse mit nach Hause!
Wir freuen uns auf Ihr Kommen! Eine Anmeldung ist ab sofort möglich.
Das detaillierte Veranstaltungsprogramm finden Sie demnächst hier.
Wenn Sie Fragen zur Veranstaltung haben, wenden Sie sich gerne an Frau Karin Weitzer (weitzer@oesz.at).